Jüdisches
Museum Wien
Ringstrasse - Ein jüdischer Boulevard
19. April 2015, 14 Uhr
s.t.
Weitere Informationen zur Austellung:
www.jmw.at
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„Als nach der Schleifung der Wiener Stadtmauern rund um die Wiener
Innenstadt ein Prachtboulevard entstand, wurde dieser zur ersten
Adresse des Adels und des Großbürgertums. Unter den Bauherren der
prächtigen Palais‘ entlang der Ringstraße waren auch zahlreiche
jüdische Unternehmer und Bankiers, die zum wirtschaftlichen
Aufschwung der Gründerjahre beitrugen und als Kunstsammler und
Mäzene in Erscheinung traten. Die Kehrseite der glanzvollen
Ringstraßenfassaden waren soziale Probleme und eine zunehmende
politische Radikalisierung, die im Zuge der massiven ökonomischen
und gesellschaftlichen Veränderungen im Wien des ausgehenden 19.
Jahrhunderts auftraten. Besonders das Kleinbürgertum war als
klassischer Modernisierungsverlierer empfänglich für den politisch
geschürten Antisemitismus, der sich gleichermaßen der Stereotype
des „armen, zerlumpten Ostjuden“, des „sozialistischen, jüdischen
Aufwieglers“ oder des „kapitalistischen Wiener Börsejuden“
bediente. Glanz- und Schattenseiten der Ringstraßenära, der
gesellschaftliche Aufstieg einer kleinen jüdischen Elite und der
alltägliche Überlebenskampf der breiten jüdischen Massen, die
politische Instrumentalisierung des Antisemitismus und ihre Folgen
sind Thema der Ausstellung im Jüdischen Museum Wien.
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